Ohne Titel

’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre,

Und rede Du darein!

’s ist leider Krieg – und ich begehre,

Nicht schuld daran zu sein!

Matthias Claudius, 1778

 

 

Ich will mich verkriechen. Russland hat die Ukraine angegriffen. Es ist Krieg. Dagegen wirkt Corona blass. Ich muss mich zwingen zu arbeiten (weil mir nichts besseres einfällt). Wann wird es wieder gut sein? Wann wird man rausgehen können und die wichtigste Nachricht des Tages ist eine neue Bucherscheinung oder die Ankunft der Zugvögel?

Gestern saß ich in der Kirche und sah, wie ein Sonnenstrahl den Flügel eines Engels streifte, während in den Nachrichten Bomben fielen. Der Engel hielt einen Siegeskranz in den Händen, Frieden ruft er, und ich halte mich fest an der Hoffnung, dieser Engel sei längst unterwegs.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 6
  • #1

    Silke (Mittwoch, 02 März 2022 01:45)

    Ja. Diese Verse sind mir auch zuerst eingefallen.
    Welcher Schrecken, dass die Lieferung von Waffen als kleineres Übel erscheinen will.
    Welche Ungeheuerlichkeit, dass die Sonne ohne zu fragen scheint.
    Freunde, dass der Mandelzweig....

  • #2

    Beate (Mittwoch, 02 März 2022 06:51)

    Einfach nur furchtbar!

    Aber ich muss nach unserem, nach meinem Anteil daran fragen...
    Führen wir - auch in unserem Land - nicht schon lange Krieg?
    Wir spüren doch, dass der Eine gegen die Andere hetzt, die Eine über den Anderen lästert..., dass es immer nur um Mehr, mehr, mehr geht - um jeden Preis...

    Wo beginnt Krieg? Und was bedeutet ihn vor?

    Ich habe diese Frage lange mit meiner Mutter diskutiert, die 1935 geboren ist...
    Es kam dabei immer wieder zu der Frage: Warum könnte der Krieg nicht verhindert werden?
    Warum haben so viele begeistert mitgemacht?
    Warum haben so viele geschwiegen?

    Was machen wir heute?

    In dem wunderbaren Lied von Bring's heißt es: Wir werden frei sein, wenn wir uns lieben!

    Alles Liebe!

  • #3

    Gundolf (Donnerstag, 03 März 2022 17:31)

    Wie es Paul Gerhardt einst in seinem Choral „Befiehl Du Deine Wege“ dichtete: „Mach Ende, Herr, mach Ende von aller unsrer Not“.

  • #4

    Beate II. (Freitag, 04 März 2022 12:19)

    DANKE für den ergreifenden Text mal wieder, liebe Susanne!
    Und auch euch 3 Kommentatoren sind wunderbare und packende Zeilen eingefallen.
    In diesem Sinne: Möge die Liebe sich unter uns ausdehnen und den Hass verdrängen !

  • #5

    Sagitta (Montag, 07 März 2022 12:22)

    Ja, Ihr habt es alle wunderbar direkt und zwischen den Zeilen gesagt: die Liebe,
    zum Einen, zu uns selbst, zum Nächsten - wenn wir doch alles unter diesem Lichtschein sehen könnten.
    Sie ist da - taucht immer wieder auf, wird hochgespült und niederkämpft, treibt wieder auf und wird siegen.
    Eine schöne Woche Euch allen.

  • #6

    alexa (Freitag, 11 März 2022 19:02)

    dein Gefühl teile ich
    die Hoffnung hochhalten gegen alle Unmenschlickeit und Vernichtung

    die Hoffnung hochhalten für die Tapferen und Mutigen

    die Hoffnung hochhalten- kann unser " guter Gott" was ausrichten

    die Hoffnung hochhalten, dass viele zusammen das brutale Böse doch stoppen werden

    die Hoffnung hochhalten als ein Schild gegen Machtgier und Unterdrückung

    die Hoffnung hochhalten, damit wir am Frieden festhalten und an der Würde eines jeden Menschen

 

Au ja! Ich möchte wissen,was es Neues gibt