Andererseits

Einerseits ist nun leider November. Andererseits leuchten die Ahornbäume nie schöner als jetzt. Auf meiner Liste rangeln die To-dos um den ersten Platz. Andererseits ist morgen sowieso Wochenende. Meine Friseurin sagt, keiner hat mehr Lust auf Corona. Ich auch nicht. Also muss ich lernen, für meinen Lockdown selbst zu sorgen, wenn alles zu eng wird. Ein Freund ist begraben. Die Motten im Keller lassen sich nicht unterkriegen. Ich wünschte, es wäre andersherum. Das Leben richtet sich nicht nach meinem Wunschzettel, jedenfalls nicht zuverlässig. Ich schreibe trotzdem einen, mindestens in Gedanken. Wünsche halten das Herz warm. Drinnen riecht es nach Heizungsluft, andererseits habe ich endlich wieder eine Heizung und keinen Nachtspeicher mehr. Letzte Woche hat sich im Traum der Himmel geöffnet. Wunschdenken sagen die einen. Trotzdem bleibt ein Leuchten zurück. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Gerald (Montag, 08 November 2021 14:07)

    Wunderbar! Das ist der schönste Novembertext seit dem legendären Novembergedicht von Fritz Eckenga :-)

  • #2

    Gundolf (Mittwoch, 10 November 2021 22:07)

    WUNSCHZETTEL
    Ich wünsche mir nur, dass Corona bald (sehr bald) vorbei sein möge.

    Und so bete ich (ein wenig frei) nach Matthäus 6:
    (…) Und vergib uns unsere Schuld,
    wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.
    Und führe uns durch die Versuchung,
    erlöse uns von dem Bösen. (…)

    Bleibt gesund und behütet❣️

 

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