Nicht in unserem Namen

Ich bin kein misstrauischer Mensch. Meine Tasche lasse ich unbewacht, wenn ich aufs Zugklo gehe. Wenn mich jemand um einen Euro bittet, öffne ich mein Portemonnaie und habe keine Angst, dass er es mir aus der Hand reißt. Aber es hat sich etwas verändert. Wenn ich heute einen Muslim oder eine Muslima auf der Straße sehe, denke ich nicht mehr „ein Muslim“, sondern „ist der radikal“? Ich weiß, das ist falsch. Aber es passiert.

Es gab eine Zeit, da war das völlig anders. Da habe ich die Schönheit islamischer Dichtung bewundert. Die Weisheit der Sufis gemocht. Den Gesang des Muezzin. Da dachte ich ganz einfach, wir glauben zusammen an den einen Gott, auf unterschiedliche Weise. Ich will das wieder.

Bitte helft mir dabei, liebe Muslime. Bitte sagt laut, dass diese Attentäter nicht in eurem Namen handeln. Dass ihre Taten nichts mit eurer Religion zu tun haben. Ich weiß das, aber ich muss es hören, immer wieder, damit ich daran glauben kann, dass wir mehr sind. Dass wir uns einig sind: Das ist Mord. Und Mord kann niemals gesegnet sein. #notinmyname


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Kommentare: 3
  • #1

    Frauke (Sonntag, 15 November 2015 14:09)

    Viele sagen es: http://i.telegraph.co.uk/multimedia/archive/03501/paris-muslims-bran_3501024k.jpg
    Liebe Grüße!

  • #2

    Judith (Sonntag, 15 November 2015 16:07)

    Danke, liebe Susanne, für deinen Text.
    Und ich möchte dazu sagen: "Bitte liebe Muslime, sagt es nicht nur, sondern seid auch im Handeln an der Seite derjenigen, für die Menschlichkeit nicht nur ein Wort ist."
    Liebe Grüße

  • #3

    * freudenwort (Montag, 16 November 2015 07:14)

    Liebe Frauke, danke für den Link. Ich habe gestern auch diesen Brief von 126 muslimischen Gelehrten gefunden: http://islamische-zeitung.de/?id=18360 Das war gut zu lesen. Liebe Grüße zurück!

 

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